Warm, passgenau, leicht – So findest du den perfekten Schlafsack!

Warm, passgenau, leicht – So findest du den perfekten Schlafsack!

Dein nächstes Abenteuer steht vor der Tür und du freust dich darauf, endlich wieder dieses Gefühl der völligen Freiheit zu spüren. Es bleibt nur ein Problem: Du hast immer noch nicht den richtigen Schlafsack gefunden.
Das ist besonders frustrierend, wenn du bereits alle gängigen Onlineshops durchforstet hast und dich in der schier endlosen Auswahl nicht zurechtfinden konntest.
Mit diesem Artikel bekommst du alle Informationen, damit der Schlafsackkauf zum Erfolg wird und du dieses Thema endlich von deiner Liste streichen kannst!

 

Überlegungen vor dem Schlafsackkauf

 

Wie bei den meisten Produkten ist es auch bei einem Schlafsack unabdingbar, sich vor dem Kauf genaue Gedanken über die Verwendung zu machen.
Die eierlegende Wollmilchsau wirst du nämlich nicht finden! Schlafsäcke sind immer für einen bestimmten Zweck optimiert. So ist beispielsweise für eine lange Wanderung im Sommer ein anderer Schlafsack zu empfehlen als für eine kurze Radtour im Frühling.
Um die Auswahl einzuschränken, solltest du dir die folgenden Fragen stellen:

 

  • Welche Rolle spielt das Gewicht?
  • Wie wichtig ist das Packmaß?
  • Wie hoch ist mein Budget?
  • Wie oft wird der Schlafsack pro Jahr genutzt?
  • Unternehme ich lange Wander- oder Radtouren?
  • In welcher Jahreszeit bin ich hauptsächlich draußen?
  • Zieht es mich eher in die Berge oder werde ich im Flachland oder an der Küste wandern?

 

Grundlagenwissen

 

Bei der Herstellung von Schlafsäcken kommen fast ausschließlich Daune oder Kunstfaser zur Anwendung. Beide Materialien unterscheiden sich in einigen Eigenschaften grundlegend. Mehr dazu liest du in einer Minute.
Ein weit verbreiteter Irrglaube besteht darin, dass der Schlafsack die Wärme zum Körper hin abgibt. Das ist leider falsch! Er dient lediglich dazu, die abgegebene Körpertemperatur zu speichern.

 

"Ein Schlafsack isoliert die Wärme, die vom Körper abgegeben wird. Erst durch diesen Effekt erzeugt er seine wärmende Funktion."

 

Kunstfaserschlafsack, der preisgünstige Allrounder

 

Wenn du auf der Suche nach etwas Preisgünstigem bist, wirst du um einen Kunstfaserschlafsack nicht herumkommen – das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar. Ich würde dir auch immer dann zu Kunstfaser raten, wenn du auf der Suche nach einem „Allrounder“ bist. Kunstfaserschlafsäcke eignen sich z. B. gut für Festivalgänger oder Gelegenheitscamper. Ein weiterer Vorteil sind die positiven Eigenschaften bei Feuchtigkeit: Ein Schlafsack aus Kunstfasern hält auch noch bei nassen Wetterbedingungen warm und trocknet sehr schnell.
Bist du jedoch jemand, der lange Wandertouren unternimmt, dann wird Kunstfaser durch sein großes Packmaß und das höhere Gewicht schnell zur Belastung werden. Hier solltest du eher auf Daune setzen.

 

Daunenschlafsack, der Ferrari

 

Ein Daunenschlafsack ist die richtige Wahl, wenn du nach einem Schlafsack mit geringem Packmaß suchst. Hierfür musst du allerdings einen höheren Preis in Kauf nehmen.
Bei Daunen handelt es sich um Federn von echten Tieren, die fein säuberlich ausgewählt wurden. Werden diese Federn von dir gut behandelt, hast du lange Spaß an dem Produkt. Doch auch bei der besten Pflege gibt es Regionen, für die ein Daunenschlafsack nicht zu empfehlen ist. Denn ein Nachteil von Daunen besteht darin, dass Sie bei Feuchtigkeit in sich zusammenfallen und ihre Wirkung verlieren – im Fachjargon: die Daunen verklumpen! Für eine zweimonatige Wanderung beispielsweise in Irland ist der Daunenschlafsack deshalb deutlich weniger geeignet als der Kunstfaserschlafsack.
Tipp: Hänge deinen Schlafsack in regelmäßigen Abständen an die frische Luft. So können sich die Federn zurückstellen und die Feuchtigkeit kann entrinnen.

 

Ausstattung und Passform

 

Schlafsäcke gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Am bekanntesten ist wohl die Mumienform. Sie ist am weitesten verbreitet und liefert die besten Wärmeeigenschaften, da sie sich genau an den Körper anschmiegt. Solltest du vorwiegend im Sommer campen, kannst du aber auch zu einem Deckenschlafsack greifen. Ein Deckenschlafsack folgt nicht der Anatomie des Körpers, sondern ist oben und unten gleich breit.
Ein optimales Schlaferlebnis wird durch eine gute Passform erreicht. Vergleiche deshalb vor dem Kauf deine Körpergröße mit der Größe des Schlafsacks. Beide sollten so gut wie möglich übereinstimmen. Kommt es trotzdem zu einer Abweichung, würde ich den Schlafsack lieber etwas zu groß als zu klein wählen. Hier hast du zwar ein paar cm² zu viel, die du mit deiner Köperwärme „füllen“ musst, aber du schläfst wesentlich bequemer als in einem zu kurzen Schlafsack.
Tipp! Hohlkammern können vermieden werden, indem du sie mit einem Kissen oder einem Pullover ausstopfst.
Der Reißverschluss ist eine Wärmebrücke und somit eine Schwachstelle. Hochwertige Produkte sind an dieser Stelle mit einer Abdeckleiste ausgestattet. Wärmeverluste werden dadurch zwar nicht komplett verhindert, aber zumindest verringert.
Mit einer Wärmekapuze bleibt auch dein Kopf schön warm. Eine sehr sinnvolle Ausstattung, die aber nicht jedem gefällt – sie schränkt die Bewegungsfreiheit im Kopfbereich ein. Wenn du dich hauptsächlich im Sommer im Freien aufhältst, kannst du auf dieses Extra also auch verzichten. Gleiches gilt für einen Wärmekragen, der den Halsbereich umschließt.

 

Temperaturangaben bei Schlafsäcken

 

Jeder Hersteller gibt an, bis zu welcher Außentemperatur der Schlafsack warmhält. Hieraus kannst du ableiten, für welche Jahreszeiten und Regionen sich das Modell eignet.

 

Komforttemperatur (T comf)

 

Die Komforttemperatur gibt an, bei welcher Außentemperatur eine Person angenehm schlafen kann und noch nicht friert. Als Bezug wird eine „Norm-Frau“ mit 25 Jahren, 60 kg Körpergewicht und 160 cm Körpergröße herangezogen.

 

Grenztemperatur (T lim)

 

Die Angabe der Grenztemperatur bezieht sich im Gegensatz zur Komforttemperatur auf einen „Norm-Mann“ mit 25 Jahren, 70 kg Körpergewicht und 1,73 m Körpergröße. Die Grenztemperatur ist die niedrigste Außentemperatur, bei der ein „Norm-Mann“ eine Nacht angenehm schlafen kann.

 

Extremtemperatur (T ext)

 

Für den Ottonormalverbraucher ist dieser Bereich eigentlich mehr oder weniger uninteressant. Die Extremtemperatur ist die Außentemperatur, bei der eine Person sechs Stunden aushalten kann. Schlaf ist hier nicht mehr möglich und gesundheitliche Schäden können ggf. auch auftreten.
Als Bezug dient hier wieder die „Norm-Frau“ mit 25 Jahren, 60 kg Körpergewicht und 160 cm Körpergröße.

 

Die folgende Tabelle gibt dir Richtwerte, damit du deine Auswahl weiter eingrenzen kannst.

 

Sommer Frühling | Herbst Winter
Komforttemperatur Komforttemperatur Komforttemperatur
6° bis 15° 1° bis 6° 0° bis -7°

 

Zusätzliche Komponenten

 

Ein guter und auf deine Bedürfnisse zugeschnittener Schlafsack ist das A und O eines guten Schlafes. Trotzdem kannst du dein Schlaferlebnis durch weitere Produkte noch optimieren. Eine sehr nützliche Ergänzung ist ein Inlay, eine Art dünnes Extrakokon, das du in deinen Schlafsack legst. Es dient somit als zusätzliche Schicht zwischen deinem Körper und dem Schlafsack und hilft, ihn noch leichter trocken und sauber zu halten. Auf diese Weise musst du nicht immer den kompletten Schlafsack, sondern nur dein Inlay waschen.

 

Pflege und Nutzung deines Schlafsacks

 

Damit du lange Spaß an deinem Produkt hast, solltest du den Schlafsack nicht, wie die meisten es machen, einrollen, sondern mit dem Fußteil beginnend in den Packbeutel stopfen. So werden die Daunen gleichmäßig verteilt und nicht immer an derselben Stelle geknickt.
Wasche deinen Schlafsack nur in den nötigsten Fällen. Dies gilt besonders für Daune. Achtung! Der Trocknungsprozess kann bis zu einer Woche dauern. Ein ausgiebiges Lüften sollte einem Waschgang, wenn immer möglich, vorgezogen werden.
Tipp! Solltest du einen Trockner benutzen, wirf zwei bis drei Tennisbälle bei mittlerer Stufe mit in die Trommel. Hierdurch stellen sich die Daunen auf und dein Schlafsack ist wieder schön flauschig.

 

Ich hoffe, ich konnte dir dabei helfen, deinen neuen Lieblingsschlafsack zu finden. Solltest du selber noch Tipps haben oder einen hilfreichen Erfahrungsbericht, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme!